Grundsätzlich ist es wichtig die Kinder immer witterungsgerecht zu kleiden. Matschhose, Gummistiefel und Kopfbedeckung gehören zur Standartausrüstung. Wenn Kinder Allergien (Pollen, Asthma, Lebensmittel) haben oder regelmäßig Medikamente benötigen, müssen die BetreuerInnen darüber informiert werden.

Sollte das Kind ansteckende Krankheiten haben oder aktuell durchgemacht haben, sollten die Eltern dies in den Gruppen mitteilen.

Versicherungsschutz

Die Kinder sind durch eine Vereins-Gruppen-Unfall-Versicherung und eine Haftpflichtversicherung abgesicherDa die Versicherung lediglich mit einer Sandart-Deckung abgeschlossen wurde, möchten wir allen Eltern empfehlen, zusätzlich eine private Unfallversicherung für ihre Kinder abzuschließen.

Wir möchten an dieser Stelle auf die immer wieder im Zusammenhang mit Waldspielgruppen diskutierten Krankheiten und das erhöhte Gefahrenpotential durch den Aufenthalt im Wald hinweisen.

Bei weitergehendem Informationsbedarf und Fragen zu möglichen Krankheitsverläufen, Risiken und Impfungen wenden Sie sich bitte an Ihren Haus- oder Kinderarzt.

Zecken

Die meisten Zeckenbisse bleiben folgenlos. Gefährlich werden sie erst, wenn dabei Krankheitserreger übertragen werden. Zecken werden ab 8°C aktiv und sitzen im Gras und Gebüsch in ca. 1,20 bis 1,50 Meter Höhe. Am Menschen suchen sie zunächst eine geeignete Stelle und beißen oft erst Stunden später zu. Deshalb sollten die Kinder nach den Waldgruppen ausgezogen und gründlich nach Zecken abgesucht werden (vor allem an Kopf, Armbeugen, Kniekehlen, Hals). Durch Zeckenbisse ausgelöste Krankheiten sind FSME sowie Borreliose.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Die Erreger gelangen mit dem Speichel der Zecke sofort ins Blut. FSME hat die Symptome einer Grippe und in den meisten Fällen ist der virale Infekt nach einigen Tagen überstanden. In einzelnen Fällen kann es jedoch zur Hirnhautentzündung kommen. Von diesen sterben 1% der Patienten. Von ca. 4.500 Zeckenbissen führt etwa einer zu Folgeschäden. Man schätzt, dass etwa vier Prozent aller Zecken den FSME-Virus in nennenswerter Menge in sich tragen. Nur jeder dritte FSME-Infizierte bekommt die Grippe-Symptome. FSME selbst ist nicht behandelbar, nur die Symptome können gelindert werden. Schwere Krankheitsverläufe finden sich statistisch fast ausschließlich bei Erwachsenen.

Borreliose

Diese Krankheit wurde vor ca. 20 Jahren entdeckt. Borrelioseerreger sitzen im Darm der Zecke und können nur übertragen werden, wenn die Zecke länger als 24 Stunden Blut saugt. Deshalb sollten Zecken so früh wie möglich entdeckt und entfernt werden. Beim Entfernen sollte ein Quetschen der Zecke vermieden und keinesfalls Klebstoff oder Öl auf die Zecke gegeben werden. Borreliose ist eine bakterielle Infektion und kann mit Antibiotika behandelt werden. Häufig entsteht bei einer Borrelioseinfektion um den Zeckenbiss eine ringförmige Hautrötung und grippale Anzeichen tauchen auf. In schweren Fällen kann die Borreliose auch das Gehirn befallen, die Nerven schädigen und zu Lähmungen führen. Es gibt aber auch Fälle, in denen borrelioseerkrankte Menschen keinerlei Krankheitsanzeichen zeigen und auch keine Langzeitschäden auftreten. In Baden-Württemberg (ca. 10 Millionen Einwohner) wird die Zahl der Borreliose-Fälle auf etwa 5.000 bis 10.000 pro Jahr geschätzt.

Im Frühjahr/Sommer sollten die Kinder als Schutz vor Zecken stets enganliegende Kleidung tragen und Arme und Beine sollten durch die Kleidung bedeckt sein. Von Apotheken werden auch Cremes oder Öle angeboten, die durch ihren Geruch die Zecken vom Körper abhalten sollen.

Fuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm gelangt über die Aufnahme von Fuchsbandwurmeiern aus dem Kot des Fuchses in den Fehlwirt Mensch. Die Inkubationszeit kann bis zu 15 Jahre dauern.

Mit Medikamenten kann der Fuchsbandwurm nicht abgetötet werden. Je früher er entdeckt wird, desto besser sind die Chancen ihn zu bekämpfen. Wird er zu spät entdeckt, zerstört er die menschliche Leber. Es gibt auch Fälle, in denen der menschliche Körper den Fuchsbandwurm besiegt oder abgekapselt hat. Der Fuchsbandwurm ist eine seltene Krankheit, die Zahl der Ausbrüche gering. In der gesamten Schweiz gibt es ca. 5 bis 10 Fälle pro Jahr.

Um zu vermeiden, dass Eier des Fuchsbandwurmes von den Kindern geschluckt werden, weisen die BetreuerInnen die Kinder darauf hin, keine Waldbeeren zu verzehren. Wir möchten jedoch auch die Eltern darum bitten, ihre Kinder im Alltag mit diesem Problem vertraut zu machen. Die Kinder sollten nach dem Aufenthalt im Wald die Hände gründlich waschen.

Giftpflanzen und Pilze

Eine genaue Abgrenzung zwischen Giftpflanze und Heilpflanze ist nicht möglich. Beim Verzehr oder Kontakt mit so genannten Giftpflanzen(teilen) treten meist erst dann Beschwerden auf, wenn eine ausreichend hohe Wirkstoffmenge aufgenommen worden ist. Häufig verhindert ein spontanes Erbrechen eine zu hohe Konzentration. Selbstverständlich sind die Kinder angehalten, keine Pflanzenteile oder Pilze in den Mund zu nehmen.